Ist die die Basis- bzw. Rüruprente der Aviva unter Berücksichtigung aktueller Herausforderungen wie gestiegenen Lebenshaltungskosten durch die Inflation und finanzpolitischen Unsicherheiten für Versicherungsnehmer noch attraktiv?
Die Aviva Versicherung ist ein international tätiger Versicherungskonzern mit Hauptsitz in London. Das Unternehmen wurde vor mehr als 320 Jahren gegründet und betreut heute über 18,7 Millionen Kunden, unter anderem auch in Deutschland. Aviva zählt zu den größten Versicherern im Vereinigten Königreich und bietet eine breite Palette an Versicherungs- und Vorsorgelösungen, darunter Lebens- und Krankenversicherungen sowie Sachversicherungen.
Im Zuge des Brexits und der damit verbundenen rechtlichen Veränderungen hat Aviva Maßnahmen ergriffen, um die Betreuung ihrer europäischen Kundinnen und Kunden weiterhin sicherzustellen. Da britische Versicherungsunternehmen durch den EU-Austritt ihr Recht verlieren könnten, ihre Dienstleistungen in der EU wie bisher anzubieten, wurden betroffene Policen von der britischen Aviva Life & Pensions UK Limited auf die in Irland ansässige Aviva Life & Pensions Ireland DAC übertragen. Die irische Gesellschaft, vormals Friends First Life Assurance Company DAC, übernimmt seither die Verwaltung dieser Policen, um die Kontinuität für die betroffenen Versicherungsnehmer zu gewährleisten.
Chancenorientierte Investition des Kundenkapitals
Aviva-Produkte unterliegen der irischen Finanzaufsicht. Diese erlaubt der Gesellschaft, Kundenkapital gemäß den irischen Anlageregeln zu investieren. Diese Bestimmungen sind deutlich chancenorientierter als deutsche Regelungen, weshalb bei der Kapitalanlage eine erheblich höhere Aktienquote vorgesehen ist. Somit ist es selbst in Zeiten negativer Anleiherenditen und niedriger Zinsen möglich, eine gute Rendite zu erwirtschaften. Allerdings steigt gleichzeitig auch das Risiko für Anleger, was auf die Berücksichtigung einer höheren Anzahl an Aktien zurückzuführen ist. Dabei gilt: Je höher die Gewinnerwartung ist, desto höher ist auch das Verlustrisiko. Aktien sind flexibler, aber auch risikoreicher als Anleihen – Investments, zu denen deutsche Versicherer zum Großteil gezwungen sind.
Mangelnde Absicherung im Insolvenzfall
Nicht nur Versicherungsnehmer können in eine finanzielle Krise geraten. Auch die Versicherungsgesellschaft selbst kann im schlimmsten Fall insolvent werden.
Da der Hauptsitz der Aviva Life & Pensions Ireland DAC außerhalb Deutschlands liegt, ist eine Mitgliedschaft in der Sicherungseinrichtung der deutschen Lebensversicherer, der Protektor Lebensversicherungs-AG, nicht möglich. Somit ist der Schutz der Versicherten durch die Sicherungseinrichtung im Falle einer Insolvenz des Lebensversicherers nicht gewährleistet. In Irland existiert diesbezüglich kein vergleichbarer Sicherungsverein.
Ein aktuelles Beispiel für die Folgen eines fehlenden Insolvenzschutzes ist die FWU Life Insurance aus Luxemburg, deren Sanierung im Jahr 2024 endgültig gescheitert ist. Die Gesellschaft wird nun abgewickelt. Für viele Versicherungsnehmer bedeutet dies Unsicherheit hinsichtlich ihrer angesparten Beiträge und zukünftigen Leistungen. Da die FWU ebenfalls nicht dem Schutz von Protektor unterliegt, drohen im schlimmsten Fall finanzielle Verluste, da kein Auffangmechanismus greift. Dieser Fall verdeutlicht die Risiken, denen Kunden ausgesetzt sind, wenn der Sitz des Lebensversicherers außerhalb Deutschlands liegt.
Steigende Zinsen ohne schnellen Profit für Kunden
In den vergangenen Jahren hat die europäische Zentralbank den Leitzinssatz massiv angehoben. Trotz der jüngsten Zinssenkungen liegt das Zinsniveau immer noch deutlich über dem Durchschnitt der letzten 10 Jahre. Für Versicherungsnehmer klingt dies zunächst nach positiven Neuigkeiten, da sie über Jahre hinweg nur mit sinkenden Verzinsungen konfrontiert waren.
Allerdings wird es noch einige Zeit in Anspruch nehmen, bis sich die Zinswende bei der Überschussbeteiligung bemerkbar macht – vermutlich sogar mehrere Jahre. Ausschlaggebend dafür ist die Tatsache, dass Versicherungsunternehmen die Situation höchstwahrscheinlich erst einmal zur Stärkung ihrer eigenen Risikotragfähigkeit nutzen. Auf längere Sicht gesehen könnte es sein, dass die steigenden Kapitalmarktzinsen gar nicht beim Kunden ankommen und durch die Inflation ist es sogar so weit gekommen, dass die meisten laufenden Verträge eine negative Gesamtverzinsung aufweisen. Das liegt vor allem daran, dass viele Versicherungsgesellschaften Staatsanleihen im Portfolio haben, die aufgrund des Zinsanstiegs immens an Wert verloren haben. Diese Gegebenheit führte sogar schon zu empfindlichen Pleiten mehrerer Versicherungsgesellschaften.
Miese Rendite trotz langer Bindung
Die nüchternen Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Nach einer aktuellen Analyse schafft es kaum eines der 89 untersuchten Rürup-Angebote auch nur einen kleinen Inflationsausgleich in Höhe von 2 % zu erreichen. Im Durchschnitt liegt die Rendite typischer Basisrenten am Ende der Rentenphase bei mageren 1,0 %. Konkret heißt das: Um die eingezahlten Beiträge plus 2 % Zinsen überhaupt wieder herauszubekommen, müssten die Versicherten im Durchschnitt 100 Jahre alt werden. Das dürfte für viele unrealistisch sein - während Banken und Versicherer an den hohen Kostenstrukturen dieser Verträge verdienen.
In diesem Zusammenhang stellt sich die Frage, ob es sich wirklich lohnt, weiter in ein unflexibles Produkt einzuzahlen, das erst im Alter - wenn überhaupt - eine minimale Rendite abwirft.
Lebensversicherer unter Druck: Zu hohe Kosten & fraglicher Kundennutzen
Die BaFin (Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht) kritisiert Lebensversicherer wegen hoher Kosten und geringem Kundennutzen. Bei bisher 13 Unternehmen wurden überhöhte Kosten und viele vorzeitige Kündigungen festgestellt, denn nach 40 Jahren haben bereits 70 Prozent der Versicherten ihre Verträge wieder gekündigt.
Infolgedessen droht die BaFin mit Konsequenzen bis hin zu Vertriebsverboten und möglichen Maßnahmen gegen Vorstände. Erste Versicherer reagieren bereits. So hat beispielsweise die Generali Rückzahlungen zugesagt und die Targo Lebensversicherung hat drei Produkte wegen zu hoher Stornoquoten vom Markt genommen.
Es bleibt abzuwarten, welche Lebensversicherer noch betroffen sein werden und welche Konsequenzen sich daraus - möglicherweise auch für die Versicherungsnehmer - ergeben.
Durchhalten & regelmäßig einzahlen?
Die ansteigenden Lebenshaltungskosten durch die Inflation und (finanz-)politische Unsicherheiten haben dazu geführt, dass regelmäßige Einzahlungen in Versicherungen für viele Menschen deutlich schwieriger oder ganz und gar unmöglich wurden. Dies zeigt sich auch an der Entwicklung der Realzinsen auf Bankeinlagen, die für deutsche Privathaushalte im zweiten Quartal 2025 immer noch im negativen Bereich lagen. Die Inflation ist also höher als der Zinssatz, was bedeutet, dass die Sparer tiefer in die Tasche greifen müssen, da sie einen Kaufkraftverlust erleiden und sich für einen bestimmten Geldbetrag weniger leisten können als zuvor.
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