Ist die die Basis- bzw. Rüruprente der Canada Life unter Berücksichtigung aktueller Herausforderungen wie gestiegenen Lebenshaltungskosten durch die Inflation und finanzpolitischen Unsicherheiten für Versicherungsnehmer noch attraktiv?
Mit Canada Life entstand 1847 der zweitgrößte Versicherungskonzern Kanadas. Infolge der Eingliederung in die internationale Finanzdienstleistungs-Holdinggesellschaft Great-West Lifeco Inc. im Jahr 2003 ist die Canada Life-Gruppe heute Teil einer der größten Lebensversicherungskonzerne der Welt.
Die europäische Tochter des Lebensversicherers Canada Life Assurance Europe plc. mit Hauptsitz in Irland ist seit dem Jahr 2000 in Deutschland tätig und festigte ihre Marktposition mit Erwerb des deutschen Lebensversicherungsgeschäfts der Prudential Assurance plc., auch bekannt unter der Bezeichnung SALI.
Canada Life setzt in Sachen finanzielle Absicherung und Altersvorsorge ausschließlich auf fondsgebundene Policen. Dabei können Kunden zwischen eigenen Canada Life Fonds sowie diversen Investmentfonds von Drittanbietern wählen.
Insgesamt verwaltet das Unternehmen in Deutschland rund 600.000 Versicherungsverträge.
Steigende Zinsen ohne schnellen Profit für Kunden
In den vergangenen Jahren hat die europäische Zentralbank den Leitzinssatz massiv angehoben. Trotz der jüngsten Zinssenkungen liegt das Zinsniveau immer noch deutlich über dem Durchschnitt der letzten 10 Jahre. Für Versicherungsnehmer klingt dies zunächst nach positiven Neuigkeiten, da sie über Jahre hinweg nur mit sinkenden Verzinsungen konfrontiert waren.
Allerdings wird es noch einige Zeit in Anspruch nehmen, bis sich die Zinswende bei der Überschussbeteiligung bemerkbar macht – vermutlich sogar mehrere Jahre. Ausschlaggebend dafür ist die Tatsache, dass Versicherungsunternehmen die Situation höchstwahrscheinlich erst einmal zur Stärkung ihrer eigenen Risikotragfähigkeit nutzen. Auf längere Sicht gesehen könnte es sein, dass die steigenden Kapitalmarktzinsen gar nicht beim Kunden ankommen und durch die Inflation ist es sogar so weit gekommen, dass die meisten laufenden Verträge eine negative Gesamtverzinsung aufweisen. Das liegt vor allem daran, dass viele Versicherungsgesellschaften Staatsanleihen im Portfolio haben, die aufgrund des Zinsanstiegs immens an Wert verloren haben. Diese Gegebenheit führte sogar schon zu empfindlichen Pleiten mehrerer Versicherungsgesellschaften.
Miese Rendite trotz langer Bindung
Die nüchternen Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Nach einer aktuellen Analyse schafft es kaum eines der 89 untersuchten Rürup-Angebote auch nur einen kleinen Inflationsausgleich in Höhe von 2 % zu erreichen. Im Durchschnitt liegt die Rendite typischer Basisrenten am Ende der Rentenphase bei mageren 1,0 %. Konkret heißt das: Um die eingezahlten Beiträge plus 2 % Zinsen überhaupt wieder herauszubekommen, müssten die Versicherten im Durchschnitt 100 Jahre alt werden. Das dürfte für viele unrealistisch sein - während Banken und Versicherer an den hohen Kostenstrukturen dieser Verträge verdienen.
In diesem Zusammenhang stellt sich die Frage, ob es sich wirklich lohnt, weiter in ein unflexibles Produkt einzuzahlen, das erst im Alter - wenn überhaupt - eine minimale Rendite abwirft.
Lebensversicherer unter Druck: Zu hohe Kosten & fraglicher Kundennutzen
Die BaFin (Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht) kritisiert Lebensversicherer wegen hoher Kosten und geringem Kundennutzen. Bei bisher 13 Unternehmen wurden überhöhte Kosten und viele vorzeitige Kündigungen festgestellt, denn nach 40 Jahren haben bereits 70 Prozent der Versicherten ihre Verträge wieder gekündigt.
Infolgedessen droht die BaFin mit Konsequenzen bis hin zu Vertriebsverboten und möglichen Maßnahmen gegen Vorstände. Erste Versicherer reagieren bereits. So hat beispielsweise die Generali Rückzahlungen zugesagt und die Targo Lebensversicherung hat drei Produkte wegen zu hoher Stornoquoten vom Markt genommen.
Es bleibt abzuwarten, welche Lebensversicherer noch betroffen sein werden und welche Konsequenzen sich daraus - möglicherweise auch für die Versicherungsnehmer - ergeben.
Chancenorientierte Investition des Kundenkapitals
Canada Life-Produkte unterliegen der irischen Finanzaufsicht, die der Gesellschaft die Investition von Kundenkapital laut irischen Anlageregeln erlaubt. Die Ausrichtung dieser Bestimmungen ist deutlich chancenorientierter als deutsche Regelungen, weshalb bei der Kapitalanlage eine erheblich höhere Aktienquote vorgesehen ist. Demzufolge ist es zwar selbst in Zeiten mit negativen Anleiherenditen und niedrigen Zinsen möglich, eine gute Rendite zu erwirtschaften, allerdings steigt gleichzeitig auch das Risiko für Anleger, was insbesondere auf die Berücksichtigung einer höheren Anzahl an Aktien zurückzuführen ist. Dabei gilt: So hoch die Gewinnerwartung ist, so hoch ist auch das Verlustrisiko. Aktien sind zwar flexibler, aber auch risikoreicher als Anleihen, sprich Investments, zu denen deutsche Versicherer zum Großteil gezwungen sind.
Mangelnde Absicherung im Insolvenzfall
Nicht nur Versicherungsnehmer können in eine finanzielle Krise gelangen. Auch die Versicherungsgesellschaft selbst kann im Worst Case in eine Insolvenz rutschen.
In diesem Zusammenhang und mit Blick auf den Insolvenzschutz unterliegt die in Deutschland tätige Unternehmenstochter Canada Life Assurance Europe plc. im Vergleich zu anderen Lebensversicherungsgesellschaften der allgemeinen Aufsicht von gleich drei unabhängigen nationalen Aufsichtsbehörden. Dazu zählt zum einen die kanadische Aufsicht, die die Finanzstärke der europäischen Tochter in die Prüfung des Konzerns einbezieht. Zum anderen wird die Finanzaufsicht von irländischen Behörden aufgrund des Unternehmenssitzes in Dublin sowie durch die deutsche Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht ausgeübt.
Da der Hauptsitz des Unternehmens außerhalb von Deutschland liegt, ist jedoch eine Mitgliedschaft in der Sicherungseinrichtung der deutschen Lebensversicherer, der Protektor Lebensversicherungs-AG, nicht möglich. Somit ist der Schutz von Versicherten durch die Sicherungseinrichtung im Falle einer Insolvenz des Lebensversicherers nicht gewährleistet. In Irland existiert diesbezüglich kein vergleichbarer Sicherungsverein.
Darüber hinaus besteht vonseiten der kanadischen Muttergesellschaft keine Patronatserklärung. Das heißt, es liegt keine Unterstützungserklärung für eine notwendige finanzielle Ausstattung der Tochtergesellschaft im Krisenfall vor.
Durchhalten & regelmäßig einzahlen?
Die ansteigenden Lebenshaltungskosten durch die Inflation und (finanz-)politische Unsicherheiten haben dazu geführt, dass regelmäßige Einzahlungen in Versicherungen für viele Menschen deutlich schwieriger oder ganz und gar unmöglich wurden. Dies zeigt sich auch an der Entwicklung der Realzinsen auf Bankeinlagen, die für deutsche Privathaushalte im zweiten Quartal 2025 immer noch im negativen Bereich lagen. Die Inflation ist also höher als der Zinssatz, was bedeutet, dass die Sparer tiefer in die Tasche greifen müssen, da sie einen Kaufkraftverlust erleiden und sich für einen bestimmten Geldbetrag weniger leisten können als zuvor.
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