Ist die die Basis- bzw. Rüruprente der Generali unter Berücksichtigung aktueller Herausforderungen wie gestiegenen Lebenshaltungskosten durch die Inflation und finanzpolitischen Unsicherheiten für Versicherungsnehmer noch attraktiv?
Die Generali Deutschland Lebensversicherung AG mit Sitz in München gilt als eine der größten und führenden Erstversicherungsgruppen in Deutschland und bietet Lebensversicherungen für Privat- und Firmenkunden an. Das Unternehmen gehört zur Generali in Deutschland und übergeordnet zur internationalen Generali Gruppe mit mehr als 190 Jahren Erfahrung.
Der Bestand der Generali umfasst rund 5,3 Millionen Verträge mit einem Beitragsvolumen von rund 6 Milliarden Euro pro Jahr. Dabei erfolgt der Vertrieb exklusiv über die Deutsche Vermögensberatung Unternehmensgruppe.
Steigende Zinsen ohne schnellen Profit für Kunden
In den vergangenen Jahren hat die europäische Zentralbank den Leitzinssatz massiv angehoben. Trotz der jüngsten Zinssenkungen liegt das Zinsniveau immer noch deutlich über dem Durchschnitt der letzten 10 Jahre. Für Versicherungsnehmer klingt dies zunächst nach positiven Neuigkeiten, da sie über Jahre hinweg nur mit sinkenden Verzinsungen konfrontiert waren.
Allerdings wird es noch einige Zeit in Anspruch nehmen, bis sich die Zinswende bei der Überschussbeteiligung bemerkbar macht – vermutlich sogar mehrere Jahre. Ausschlaggebend dafür ist die Tatsache, dass Versicherungsunternehmen die Situation höchstwahrscheinlich erst einmal zur Stärkung ihrer eigenen Risikotragfähigkeit nutzen. Auf längere Sicht gesehen könnte es sein, dass die steigenden Kapitalmarktzinsen gar nicht beim Kunden ankommen und durch die Inflation ist es sogar so weit gekommen, dass die meisten laufenden Verträge eine negative Gesamtverzinsung aufweisen. Das liegt vor allem daran, dass viele Versicherungsgesellschaften Staatsanleihen im Portfolio haben, die aufgrund des Zinsanstiegs immens an Wert verloren haben. Diese Gegebenheit führte sogar schon zu empfindlichen Pleiten mehrerer Versicherungsgesellschaften.
Kritik der BaFin
Die BaFin (Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht) beobachtet die Generali bereits seit längerem wegen überteuerter Fondspolicen. Denn der Versicherer hat seinen Kunden in der Vergangenheit bei Vertragsabschluss hohe Kosten in Rechnung gestellt. Die Einnahmen daraus wurden dann für Provisionszahlungen an Vermittler verwendet. Doch damit nicht genug. Die Generali hat doppelt verdient, in dem die Kick Bags der Fondsgesellschaften, die bei der Auswahl der Fonds für die Versicherungspolicen der Kunden gezahlt werden, selbst vereinnahmt worden sind. Diese sind nicht an den Kunden weitergeleitet worden und gleichzeitig haben die Fondsgesellschaften diese Kick-Bags als Kosten über die Fondsverwaltung auf den Kunden umgelegt. Doppelt schlecht für Versicherungsnehmer! Nun hat die BaFin den Versicherer kürzlich aufgefordert, die Vertriebskosten zu senken und gleichzeitig die Versicherungsnehmer zu entschädigen.
Das Ergebnis: Die Generali erhöht nachträglich die Rendite und schreibt Kunden, die zwischen 2021 und 2023 einen Vertrag für eine fondsgebundene Lebensversicherung abgeschlossen haben, eine Überschussbeteiligung in Höhe von 0,7 % pro Jahr gut. Die Vermittlerprovisionen bleiben hingegen unverändert.
Dies wirft die Frage auf, ob die Generali in Zukunft noch häufiger versuchen wird, ihren Kunden überhöhte Kosten in Rechnung zu stellen, um die Provisionen bezahlen zu können.
Miese Rendite trotz langer Bindung
Die nüchternen Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Nach einer aktuellen Analyse schafft es kaum eines der 89 untersuchten Rürup-Angebote auch nur einen kleinen Inflationsausgleich in Höhe von 2 % zu erreichen. Im Durchschnitt liegt die Rendite typischer Basisrenten am Ende der Rentenphase bei mageren 1,0 %. Konkret heißt das: Um die eingezahlten Beiträge plus 2 % Zinsen überhaupt wieder herauszubekommen, müssten die Versicherten im Durchschnitt 100 Jahre alt werden. Das dürfte für viele unrealistisch sein - während Banken und Versicherer an den hohen Kostenstrukturen dieser Verträge verdienen.
In diesem Zusammenhang stellt sich die Frage, ob es sich wirklich lohnt, weiter in ein unflexibles Produkt einzuzahlen, das erst im Alter - wenn überhaupt - eine minimale Rendite abwirft.
Lebensversicherer unter Druck: Zu hohe Kosten & fraglicher Kundennutzen
Die BaFin (Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht) kritisiert Lebensversicherer wegen hoher Kosten und geringem Kundennutzen. Bei bisher 13 Unternehmen wurden überhöhte Kosten und viele vorzeitige Kündigungen festgestellt, denn nach 40 Jahren haben bereits 70 Prozent der Versicherten ihre Verträge wieder gekündigt.
Infolgedessen droht die BaFin mit Konsequenzen bis hin zu Vertriebsverboten und möglichen Maßnahmen gegen Vorstände. Erste Versicherer reagieren bereits. So hat beispielsweise die Generali Rückzahlungen zugesagt und die Targo Lebensversicherung hat drei Produkte wegen zu hoher Stornoquoten vom Markt genommen.
Es bleibt abzuwarten, welche Lebensversicherer noch betroffen sein werden und welche Konsequenzen sich daraus - möglicherweise auch für die Versicherungsnehmer - ergeben.
Durchhalten & regelmäßig einzahlen?
Die ansteigenden Lebenshaltungskosten durch die Inflation und (finanz-)politische Unsicherheiten haben dazu geführt, dass regelmäßige Einzahlungen in Versicherungen für viele Menschen deutlich schwieriger oder ganz und gar unmöglich wurden. Dies zeigt sich auch an der Entwicklung der Realzinsen auf Bankeinlagen, die für deutsche Privathaushalte im zweiten Quartal 2025 immer noch im negativen Bereich lagen. Die Inflation ist also höher als der Zinssatz, was bedeutet, dass die Sparer tiefer in die Tasche greifen müssen, da sie einen Kaufkraftverlust erleiden und sich für einen bestimmten Geldbetrag weniger leisten können als zuvor.
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